Festschrift 2024

Herzlich willkommen zur Online Ausgabe der Festschrift zum Zieglerfest 2024 – dem 130-jährigen Bestehen des Ziegler- und Heimatverein Selbeck e.V.
Die gedruckte Version erhältst du direkt am Zieglerfest vom 31. Mai – 02. Juni 2024 in Selbeck.

Lade dir alternativ die Festschrift als PDF-Datei herunter.
Unterstützen kannst du uns bei dem Fest und in unserer ehrenamtlichen Tätigkeit ebenfalls mit einer Spende.

Titelseite

Grußwort Christof Pettenpohl

Liebe Mitglieder, liebe Selbecker, liebe Gäste und Freunde des Ziegler-und Heimatvereins Selbeck, 130 Jahre sind ein bemerkenswertes Jubiläum, das wir heute feiern dürfen. Es ist eine Zeit, in der der Ziegler- und Heimatverein Selbeck ein fester Bestandteil unseres Dorfes und seiner Geschichte geworden ist.

Wir ehren diejenigen, die vor uns kamen und den Grundstein für unsere Gemeinschaft gelegt haben. Möge unser Verein auch weiterhin ein Ort der Begegnung, des Zusammenhaltes und der Tradition sein.

Lasst uns dieses Jubiläum feiern, der Vergangenheit gedenken und frohen Mutes in die Zukunft schauen. Auf die nächsten 130 Jahre! Mit einem dreifachen Gut Brand …

Christof Pettenpohl

Grußwort

Liebe Selbecker Ziegler,
persönlich und im Namen des Rates und der Verwaltung der Stadt Barntrup gratuliere ich Euch, den Mitgliedern des Ziegler- und Heimatvereins Selbeck e. V., herzlich zu Eurem 130-jährigen Vereinsjubiläum.

Der Ziegler- und Heimatverein Selbeck ist als Aktivposten in der Barntruper Vereinslandschaft seit vielen Jahren nicht mehr wegzudenken. Ihr sorgt durch Euren Einsatz und Euer Engagement für einen bunten und immer gefüllten Veranstaltungskalender in Selbeck.

Dabei lebt Ihr den Zusammenhalt und die Gemeinschaft wie es sich die Gründerväter des Vereins sicherlich nicht besser hätten vorstellen können. Auch wenn vor 130 Jahren die Vorzeichen andere waren, die zur Gründung des damaligen reinen Zieglervereins Selbeck geführt haben, so ist es doch bis heute so, dass Zusammenhalt, Unterstützung und Gemeinschaft wesentliche Pfeiler Eurer Tradition sind.

Ein großes Geschenk zum diesjährigen Jubiläum habt Ihr Euch selbst gemacht. Mit dem Bau des Dorfgemeinschaftshauses im Schürenbusch setzt Ihr Eurem ehrenamtlichen Engagement,
Eurer Leidenschaft für den Ort, Eurer Verbundenheit sprichwörtlich die Krone auf. In tausenden Stunden schweißtreibender ehrenamtlicher Arbeit habt Ihr Euch und dem gesamten Dorf ein neues Dorfgemeinschaftshaus geschaffen.

Für Euren Einsatz beim Bau des Dorfgemeinschaftshauses, aber auch und ganz besonders bei den vielen anderen Veranstaltungen und Aktionen die Ihr jedes Jahr auf die Beine stellt, gebührt Euch die Anerkennung und der Respekt der gesamten Stadt.

Ich wünsche Euch und Euren Gästen fröhliche Festtage und viele weitere Jubiläumsfeste.


Gut Brand, Euer
Borris Ortmeier

Der Ziegler- und Heimatverein Selbeck e.V.

130 Jahre sind seit dem 20. März 1894 vergangen, dem Tag, an dem 22 Ziegler den „Zieglerverein für Selbeck und Umgegend“ gründeten.

Die Mitglieder des Vorstandes stehen auf der Treppe der Terrasse am Dorfgemeinschaftshaus. Sie tragen die Vereinskleidung mit Hemd und Hut.

Der Zusammenschluss dieser Berufsgruppe erfolgte nicht, nur um berufliche Probleme zu erörtern oder Erfahrungen auszutauschen, sondern um eine echte Gemeinschaft zu bilden, die sich zum Ziel setzte, alle unverschuldet in Not geratene Kollegen zu unterstützen. Noch im gleichen Jahr stieg die Mitgliederzahl auf 38 Personen.

Am 06. November 1968 schloss sich der Verein dem lippischen Zieglerring an und war somit ein Gründungsmitglied. Im Jahre 1972 wurde aus dem „Zieglerverein für Selbeck und Umgegend“
durch Umbenennung der „Ziegler- und Heimatverein Selbeck“, der sich von da an auch anderen Aufgaben zuwendete. War der Zieglerverein bis 1976 eine reine Männerdomäne, so öffnete er sich mit einer Satzungsänderung den Frauen, die ab jetzt Mitglieder werden
konnten.

Neben dem wichtigen Punkt der Traditionspflege hat der Verein heutzutage auch Pflege- und Verschönerungsarbeiten innerhalb des Dorfes, der Obstbaumwiese und rund um die Schutzhütte übernommen.

Einen erheblichen Anteil der Vereinsarbeit nimmt die Funktion des Kulturträgers und Veranstalters von gemeinschaftlichen Festen und Fahrten in Anspruch. Dieses sind zum Beispiel der Seniorennachmittag, das Osterfeuer, der Wandertag am 1.Mai, das Familienfest im Sommer, einen nahezu jährlich durchgeführten Ausflug, das Obstwiesenfest im Oktober und das Weihnachtsbaumschmücken.

Der Verein hat in jüngerer Zeit auch einige große Projekte stemmen können. Dieses war zum Beispiel der massive Anbau an die Schutzhütte oder der Erwerb einer Scheune mitten im Ort und natürlich der Bau des Dorfmeinschaftshauses im Schürenbusch direkt neben dem Selbecker Sport- und Spielplatz.


Diese Maßnahmen und Projekte sind alle nur mit einem sehr guten Zusammenhalt der Mitglieder möglich, was sich auch in sehr guten Beteiligungen an Arbeitseinsätzen zeigt. Allein bei den Vorbereitungen zum letzten Zeltfest waren mehr als 100 Helfer vor Ort, um sich an den Arbeiten zu beteiligen.


Der Ziegler- und Heimatverein Selbeck e.V. zählt heute 248 Mitglieder (Stand 02.05.2024).

Veranstaltungen & Ausflüge

Nahezu in jedem Monat steht eine Veranstaltung oder Ausflug im Veranstaltungskalender
des Zieglervereins. Darunter zählen zum Beispiel der Familienwandertag
am 01. Mai, das Obstwiesenfest im Oktober, aber auch das Weihnachtsbaumschmücken
vor dem 1. Advent jeden Jahres.

Ausflüge

Beim Familienwandertag am 01. Mai treffen sich immer viele Selbecker & Vereinsmitglieder an der Selbecker Grillhütte, um eine Wanderung rund um Selbeck, welche für die Teilnehmer
jeden Alters zu meistern ist. Zwischendrin ist ein Frühstück eingeplant und im Anschluss gibt es in Selbeck Grillgut vom Holzkohlegrill und erfrischende Getränke für die Wanderer. Darauffolgend wird der Nachmittag gemütlich ausgeklungen.

Auch die Familienausflüge sind regelmäßig gut besucht. Alle paar Jahre plant der Verein eine Busreise zu einem nahegelegenen Ziel. Dies waren in den letzten Jahren unter anderem die Besichtigung der Autostadt in Wolfsburg, Mühlenmuseum Gifhorn, der Bergpark Kassel-Wilhelmshöhe, Tierpark Sababurg, Ziegeleimuseum Lage, Landesgartenschau in Bad Lippspringe, Besichtigung der Schachtschleuse in Minden mit anschließender Fahrt auf dem Mittellandkanal u.v.m.

Jeder Ausflug war nicht nur eine Gelegenheit, die Schönheit unserer Umgebung zu entdecken, sondern auch eine Möglichkeit, die Gemeinschaft zu stärken und neue Freundschaften zu
knüpfen.

Die Begeisterung und das Engagement der Teilnehmer haben gezeigt, wie wichtig es ist, gemeinsam Zeit zu verbringen und Erlebnisse zu teilen. Die Ausflüge haben nicht nur für Abwechslung im Alltag gesorgt, sondern auch das Wir-Gefühl innerhalb des Vereins gestärkt.
Die Ausflüge haben nicht nur die Mitglieder des Zieglervereins näher zusammengebracht, sondern auch gezeigt, dass gemeinsame Erlebnisse das Leben bereichern und das Herz erwärmen können. Es war eine Zeit voller Freude, Gemeinschaft und Verbundenheit, die
uns alle daran erinnert hat, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein und gemeinsam schöne Momente zu teilen.

Veranstaltungen

Der Ziegler- und Heimatverein Selbeck e.V. organisiert jährlich unterschiedlichste Veranstaltungen. Unter anderem zählen dazu Das Obstwiesenfest oder das Weihnachtsbaum-Schmücken. Eine große Jahreshauptversammlung sowie kleine Mitglieder-Versammlungen im laufenden Jahr.

Seniorenkaffee
Lange wurde der Seniorenkaffee in der Vereinskneipe abgehalten. Ab dem Jahr 2024 findet dieser im neu-errichteten Dorfgemenschsfthaus statt. Meistens im Frühjahr jeden Jahres, aber teilweise auch im Festzelt beim Zieglerfest. Alle Mitglieder und Selbecker ab 60 Jahren werden hierzu eingeladen, um ein paar schöne Stunden bei Kaffee, Kuchen und unterschiedlichster Unterhaltung zu verbringen. In den letzten Jahren waren Tanzaufführungen, Live-Musik, Zauberei, Bingo-Spiel und Vorträge unterschiedlichster Art als Unterhaltung geplant.

Familienfest
Das im Sommer stattfindende Familienfest auf dem Selbecker Sportplatz ist beliebt bei Groß und klein. Für die Kinder gibt es unterschiedlichste Spiel-Stationen mit anschließender Tombola. Und für die Erwachsenen ist in Form von Getränken, Grillgut und einem ausgiebigen
Kuchenbuffet gesorgt. Im Anschluss erfolgt meist eine Kinderdisco und der Abend wird gemütlich ausgeklungen.

Erntefest
Im September findet jedes Jahr das Selbecker Erntefest auf dem Hof Niederhaus statt. Ein Gottesdienst in festlich geschmückter Scheune sowie anschließendes Essen mit Getränken runden das Selbecker Erntefest ab.

Obstwiesenfest
Seit Jahren fest verankert im Selbecker Veranstaltungskalenders ist das Obstwiesenfest, welches immer im Oktober stattfindet. Eine große Anzahl an Obstweinen sowie Obstbränden, selbstgemachter Kartoffelpuffer und Lippischer Pickert gehören selbstverständlich dazu. Auch die musikalische Unterstützung darf nicht fehlen. Und so wird über viele Stunden der Nachmittag an der Selbecker Grillhütte verbracht.

Kranzniederlegung am Volkstrauertag
Am Volkstrauertag findet, zusammen mit der Selbecker Sterbekasse, die Kranzniederlegung am Ehrenmal nahe des Selbecker Friedhofs statt. Ein Redebeitrag inkl. musikalischer Unterstützung ist ebenfalls Teil der Kranzniederlegung.

Weihnachtbaum-Schmücken
Das jährliche Basteln von Weihnachtsbaumschmuck und das Schmücken des Weihnachtsbaumes auf dem Selbecker Marktplatz gehört seit dem Jahr 2002 zum festen Bestandteil im Selbecker Dorfleben. Nach dem Schmücken des Baumes erhalten die Kinder eine kleine Überraschung und einen Adventskalender. Danach findet ein gemütliches Beisammensein mit Waffeln, Kakao, Würstchen und Glühwein an der Grillhütte statt.

Bau des Selbecker
Dorfgemeinschaftshauses

Nachdem der Umbau der Ziegler-Scheune „ZiSch“ als Dorfgemeinschaftshaus verworfen wurde, stand ein kompletter Neubau in Selbeck zur Diskussion. Letztendlich wurde ein passendes Grundstück gefunden: Im Schürenbusch auf dem Gelände des Spielplatzes.

3D Modell Timeline des Dorfgemeinschaftshauses

Und so begab es sich, dass Fördermittel zum Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses beantragt und erste Pläne gemacht wurden. Der Startschuß fiel am 14. Juli 2022. Dort wurde der Spielplatz im Schürenbusch von den Vereinsmitgliedern abgebaut. Der 1. Spatenstich erfolgte 21. Oktober 2022. Fertigstellung und Einweihung war am 12. April 2024.
Abbau Spielplatz
und Einrichten der Baustelle
Das war der erste Kraftakt, welcher zu meistern war: Der Abbau des Spielplatzes sowie das Einrichten der Baustelle. Die Geräte wurden abgebaut und der Schotter sowie Sand entfernt. Auch ein Bauwagen, welcher die ersten Monate gute Dienste (besonders bei schlechtem Wetter) geleistet hat wurde aufgestellt.
Im Anschluss wurden die Ecken des Fundaments abgesteckt.

Baugenehmigung & 1. Spatenstich im Oktober 2022
Nachdem die Baugenehmigung erteilt wurde fand auch der 1. Spatenstich am 21. Oktober 2022 zusammen mit dem Barntruper Bürgermeister statt. Ca. 50 Vereinsmitglieder und Selbecker folgten der Einladung und so gab es nach dem offiziellen Teil Essen und Getränke an der Selbecker Grillhütte.

1. Spatenstich mit erstem und zweitem Vorsitzendem, dem Bürgermeister der Stadt Barntrup sowie Vereinsmitgliedern im Hintergrund


Fundamente und Bodenplatte
Bereits am nächsten Tag wurden mit den Arbeiten begonnen. Der Kanal für das Abwasser wurde überprüft und das Fundament des Dorfgemeinschaftshauses ausgehoben.
Nachdem die Vorbereitungen für den Hausanschluss sowie Abwasserrohre verlegt worden sind konnte im Dezember 2022 mit der Schalung sowie mit dem Gießen der Bodenplatte begonnen werden.
Wie bereits erwähnt, diente der Bauwagen besonders im Winter den Helfern als warmen Platz.
Wichtig zu erwähnen ist auch die Verköstigung durch die Selbecker, welche an den Arbeits-Samstagen immer eine warme Mahlzeit zur Baustelle gebracht haben.

Mauern der Wände
Kurz vor Weihnachten, nämlich am 21. Dezember 2022 war es soweit: der 1. Stein des Mauerwerks wurde gesetzt.
Durch die hohe Zahl der Helfer ging das Mauern schnell voran. Bereits Anfang März 2023 war der Robau fertig.

Dachstuhl & Richtfest
Im Anschluss wurde auch der Dachstuhl fertiggestellt und so konnte am 24. März 2023 das Richtfest gefeiert werden.
Hierzu kamen ebenfalls viele Vereinsmitglieder sowie Selbecker vorbei. Im Anschluss gab es im DGH Essen sowie Getränke.
Wichtig zu erwähnen ist auch, dass nicht nur am Samstag gearbeitet wurde, sondern sich ebenfalls eine kleine Gruppe fand, die auch unter der Woche Arbeiten am DGH erledigt oder die Baustelle aufgeräumt hat.

Bunter Richtkranz auf dem Dach des Dorfgemeinschaftshauses.

Dachdecken und Entwässerung
Durch die hohe Zahl an Helfern konnte auch zügig das Dach gedeckt werden.
Auch die Erdarbeiten für die Entwässerung wurden angegangen und das Niederschlagswasser des Daches in den nahegelegenen Bach geleitet werden.

Innenausbau mit Wasser- und Stromversorgung
Nach dem Dach wurde mit dem Innenausbau angefangen. Wasser sowie Stromversorgung wurde vorbereitet und die Decken mit Rigips verkleidet.
Fenster & Außenputz &
Fußbodenheizung
Nun wurden die Fenster sowie Außentüren eingesetzt und im Anschluss die Außenfassade verputzt. Darauf folgte auch die Verputzung der Innenwände.

Erdarbeiten Außenanlagen
Im Herbst 2023 fingen dann die Erdarbeiten für die Außenanlagen an. Sprich: Die Vorbereitung für die Terrasse, den Grillplatz sowie den barrierefreien Zugang für den Eingangsbereich


Bodenbeläge & Küche
Im Dezember 2023 wurden die Bodenbeläge im Saal, in der Küche sowie in den sanitären Anlagen verlegt. Kurz darauf wurde auch die Küche geliefert und eingebaut.

Außenanlagen mit Terrasse, Grillplatz & Mauer
Die Wintermonate wurden genutzt, um die Außenanlagen des DGH fertigzustellen. Eine Mauer aus Ziegelsteinen wurde errichtet und angefüllt. Anschließend wurde die Terrasse und der Grillplatz gepflastert.

Bepflanzung und letzte Arbeiten
Kurz vor der Einweihung wurden die Außenanlagen mit Bäumen und Büschen bepflanzt sowie der Sockel und die Mauer gestrichen.


Einweihung am 12. April 2024
Am 12. April 2024 war es dann soweit: Nach der Bauabnahme fand am Freitag die Einweihung statt.
Wieder einmal folgten viele Vereinsmitglieder, Selbecker, am Bau Beteiligte sowie Vertreter der Stadt Barntrup der Einladung und weihten feierlich das Dorfgemeinschaftshaus ein.
Danach erfolgte ein ausgelassener Nachmittag bei Getränken und Grillgut.


Timeline
In der Timeline zum Bau des Dorfgemeinschaftshauses haben wir den aktuellen Baufortschritt mit Bildern, Eckdaten und Meilensteinen festgehalten. Seit dem 15. Juli liefen die Vorbereitungen für den Bau direkt neben dem Selbecker Sportplatz im Schürenbusch. Das Dorfgemeinschaftshaus ist nur eines von vielen Projekten, welches der Verein in den letzten Jahren in Zusammenarbeit mit der Stadt Barntrup sowie dem Kreis Lippe in die Wege geleitet und mit viel Eigenleistungen vollbracht hat.
Direkt zur Timeline

Selbecker Dorfgemeinschaftshaus kurz vor der Fertigstellung. Mit Außenanlagen, wie Terrasse, Grillplatz und Bepflanzung.

Paul Harff
Ein herzlicher Dank geht an Paul Harff, welcher ebenfalls die Helfer auf der Baustelle nahezu täglich verköstigt und mit Getränken versorgt hat.
Nicht nur unter der Woche, bei der Senioren-Gang, sondern auch am Wochenende stand Paul Harff nach getaner Arbeit bereit und kümmerte sich mit Essen und Getränken um die Helfer.
In den Wintermonaten lud er diese auch in die hauseigene Werkstatt ein, wo ein wärmender Ofen bereit stand.

Selbecker Dorfjugend

Die Selbecker Jugend setzt sich aus Jugendlichen unterschiedlichen Altersgruppen zusammen. Längst sind auch Jugendliche und junge Erwachsene aus der Umgebung dabei und helfen bei den Aktivitäten mit.


Osterfeuer
Das Highlight unter den Unternehmungen der Selbecker Dorfjugend ist das Osterfeuer am Ostersonntag. Dies findet in letzten Jahren nicht mehr am „Alten Kirchweg“ statt, sondern ausschließlich an der Grillhütte im Schürenbusch. Das große Feuer wird heute durch ein schönes Lagerfeuer an der Grillhütte ersetzt. Zudem wird, wie in den Jahren zuvor, die Würstchenbude des Ziegler- und Heimatvereins Selbeck aufgebaut und durch die Dorfjugend bewirtschaftet. Für Kinder wird eine Ostersuche angeboten.
Bei dieser wird eine Nummer gezogen und mithilfe der Eltern dürfen sich die Kleinen auf ein Osterkörbchen mit einer Überraschung freuen.
Beim Einbruch der Dunkelheit wurde dieses Jahr zum ersten Mal ein Fackelumzug durchgeführt, bei dem viele Gäste gemeinsam einen Umzug durchs Dorf gemacht haben. Bei diesem wurde gemeinsam gelacht, sich unterhalten und gesungen. Abschluss war erneut die Grillhütte, wo nun die Fackeln den Weg als Spalier beleuchteten.

Aufstellen des Maibaums
Die nächste Festivität ist das Aufstellen des Selbecker Maibaums am 30. April jeden Jahres. Hierbei wird ein festlich geschmückter Maibaum auf dem Selbecker Marktplatz aufgestellt.

Verteilen der Pfingstbäume
Als weitere Tradition, die jährlich von der Selbecker Dorfjugend fortgeführt wird, ist das Verteilen der Pfingstbäume am Pfingstsamstag.
Hierbei erhalten alle Landwirte, Selbstständige und natürlich auch der Marktplatz sowie die Vorsitzenden des Zieglervereins einen Pfingstbaum.
Oft hört man somit an diesem Tag das Selbeck-Lied durch das Dorf klingen. In früheren Jahren, musste ein Pfingstbaum mindestens so dick sein, dass hieraus eine Wagendeichsel gebaut werden konnte. Dies ist aber heutzutage nicht mehr so und die Geselligkeit steht bei dieser Tradition im Vordergrund. Viele Jugendliche sind ebenfalls Mitglied im Ziegler- und Heimatverein Selbeck e.V. und somit ein fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft. Sie helfen ebenfalls bei der Organisation von Veranstaltungen oder bei Arbeitseinsätzen.

Kindheit und Jugend in Selbeck

Ein Text von Walter Meier über seine Kindheit
und Jugend in Selbeck aus den 1950er & 1960er Jahren.

Nachfolgend einige kleine Aufzeichnungen, wo ich mich , Jahrgang 1952,
noch einigermaßen dran erinnern kann.
Bis zu meinem 4. Lebensjahr ist allerdings nicht viel hängengeblieben.

In dem Haus wo ich mit meinen Eltern gewohnt habe, waren in den 50er Jahren noch Flüchtlinge und Ausgebombte untergebracht. Diese zogen dann aber nach und nach aus. Nur Frau Kuhn hatte noch lange ein Zimmer, tagsüber ging sie immer zu Ihrer Tochter, Inge Sprick, Bentruper Weg. Frau Kuhn stammte aus Ostpreussen, ich habe immer noch ihren Ostpreussischen Dialekt im Ohr. Es war ein schöner Dialekt. (2003 war ich selber im ehemaligen Ostpreussen, und kann heutzutage immer mehr die damaligen Flüchtlinge verstehen, wenn sie von Heimweh und der Schönheit von ihrer Heimat sprachen.)


Dann wohnten natürlich Onkel Wilhelm und Tante Hermine (Sölter) mit im Haus. Tante Hermine war eine Schwester von meinem Vater. Es gab keine abgeschlossene Etage. Die Zimmer waren bunt durcheinander besetzt. Heizung Fehlanzeige, alles Ofenheizungen. Im Herbst kam der Kohlenhändler vom Barntruper Bahnhof mit Briketts und Eierkohlen. Wenn Eierkohlen verheizt wurden, dann glühte teilweise die Herdplatte. Ganz dolle heizte meine Mutter immer ein, wenn mein Vater durchnässt vom Straßenbau nach Hause kam. Die Arbeitssachen mussten ja für den nächsten Tag wieder trocken sein. Natürlich wurde auch Holz verheizt. Dieses wurde meist aus dem Barntruper Holz, aber auch schon mal vom Elkenberg zwischen Sonneborn und Hagen geholt. Die sogenannten gekauften Bänke und Haufen hatten Nummern. Die bekam man auf dem Rathaus oder bei der von Kerssenbrockschen Vewaltung, wenn man dort bezahlt hatte. Je nachdem wer zu dem Zeitpunkt der Waldbesitzer war. Mein Vater ging mit mir dann los, um erstmal zu sehen, wo das Holz gelagert bzw. gestapelt war. Die ungefähre Lage bekam man sofort bei Bezahlung mitgeteilt. Mit Pferd und Wagen, später dann mit Trecker, wurde das Holz dann geholt. Dann kam Bauer Wienkemeier mit seinem Fendt (Dieselross) und einer Uralt-Bandsäge, welche über einen Treibriemen vom Trecker angetrieben wurde.


Ende 1950er Jahre: Die Post
Ja und dann wurde es Ende der 50er Jahre modern in Selbeck. Onkel Wilhelm und Tante Hermine bekamen eine Poststelle. Die Selbecker brauchten nun nicht mehr nach Barntrup, um ihre Postsachen zu erledigen. Die Rente wurde jetzt in Selbeck ausgezahlt. Ich habe bis heute immer noch Zigarrenduft in der Nase, wenn ich an diese Zeit denke. Ein Rentner kam nämlich immer mit brennender Zigarre zum Geld abholen. Man konnte jetzt in der Poststelle telefonieren, Pakete aufgeben, Briefe versenden, kurzum alles was das Herz rund um die Post begehrte.


Die Pakete und Briefpost (Die Briefe waren alle mit Bindfaden gebündelt) und waren in grossen Leinensäcken mit den Bundesfarben drauf. Auch diesen Geruch von den Leinensäcken habe ich immer noch in der Nase. Übrigens hatte Selbeck bereits eine Postleitzahl, welche 21a war. Sehr oft wurde unser Selbeck aber mit Selbeck bei Mülheim an der Ruhr verwechselt. Jeden Morgen gegen 9:00 Uhr kam der gelbe Post-LKW, meist war es ein Magirus-Deutz (Rundhauber). Diese LKW waren luftgekühlt und heulten dementsprechend fürchterlich. Onkel Wilhelm ging dann mit Schubkarre für die Pakete und der großen Ledertasche für die Briefe los, in Selbeck sowie bis nach Rote Kuhle. Er trug immer eine schicke akkurate Postuniform. Nebenbei war er auch noch Schneider. Es kamen sogar Leute von Barntrup und Umgebung, um Sachen ändern, flicken oder sogar neu machen zu lassen. Kurzum, bei uns im Haus war zu der Zeit immer was los.


Der Schuster & der Tischler
Ja und dann gab es natürlich auch Schuster Lesemann. Übrigens der Schneider und der Schuster liegen auf dem Friedhof einträchtig nebeneinander. Beim Schuster war es auch immer interessant. Es roch dort immer nach Gummilösungsmittel und Leder. Auch beeindruckten die großen Schleifmaschinen, wo die Absätze und Sohlen geschliffen wurden. Wo ich auch immer gerne hingegangen bin, war bei Tischlermeister Fritz Recker. Dort roch es immer toll nach Nadelholz. Spannend fand ich es immer, wenn gehobelt wurde. Lecker warm war es, wenn er den Werkstattofen angeheizt hatte. Leider gingen in dem Ofen aber auch manchmal wichtige Notizen und Aufzeichnungen mit Abmessungen verloren. Er hatte sich diese oft auf Zigarettenschachteln notiert, was ich selber bei ihm gesehen habe.


Landwirtschaft 1950er & 1960er Jahre
Dann kommen wir jetzt zur Landwirtschaft in der Zeit der 50er und Anfang bis Mitte der 60er Jahre. Die ersten Mähdrescher kamen Anfang bis Mitte 1960 auf. Meist waren es silberne Claas. Bis dahin wurde das Getreide mit einem erst von Pferden, dann vom Trecker gezogenen Selbstbinder gemäht. Der Binder schmiss alle paar Meter eine Garbe raus, welche dann zu Hocken aufgestellt wurden. Die mussten erst noch trocknen und wurden dann ein paar Tage später in die jeweilige Scheune eingefahren. Im Winter wurde gedroschen. Dann kam Herr Primke mit seiner großen Dreschmaschine, einige sagten auch Dreschkasten dazu. Schon von weitem hörten wir Kinder wenn Herr Primke mit seinem Lanz-Bulldog von Barntrup hoch zum Knapp fuhr. Zuerst die Dreschmaschine, dann ein Kastenanhänger wo die Rohre für das Kaff und Korn sich drin befanden und dahinter noch das Korngebläse. Der Bulldog ballerte bei dieser Last ganz schön heftig. Wenn die Maschine dann in der Scheune stand, musste der große E-Motor am Strom angeschlossen werden. Allerdings hatte kein Bauer einen solch starken Stromanschluss um den Motor zu betreiben. Der Anschluß erfolgte dann draußen über die Freileitung. Herr Primke hatte zwei lange spezielle Stangen mit Haken dran, die dann an die Freileitung kamen. Diese Stangen hatten eine Drehvorrichtung, so daß diese oben auf der Freileitung fest saßen. Dann ging es los. Oben auf der Maschine standen 2 oder 3 Frauen meist mit Kopftüchern gegen den Staub geschützt. Sie hatten scharfe Küchenmesser und schnitten die Strohbänder von den Garben ab und ließen das lose Stroh mit den vollen Ähren durch einen breiten Trichter in den Schlund der Maschine fallen. Die Männer standen in der Bansen und stakten die Garben zu den Frauen hoch. Meinem Vater ist dabei einmal eine Ratte im Hosenbein hochgekrochen. Seitdem ging er immer mit zugebundenen Hosenbeinen zum Dreschen. Am Ende der Maschine kamen dann die riesengroßen Dreschmaschinenbunde raus. Vorne an der Maschine stand das Korngebläse, welches das Korn über lange Rohre auf die jeweiligen Kornböden pustete. Bevor es dieses Gebläse gab, wurde das Korn in Säcken aufgefangen und dann von den Männern zum Kornboden gebracht. Eine elende Schinderei muss das gewesen sein. Das Interessanteste für uns Kinder war natürlich das Gebläse und die Rohre vom Kaff. Das Kaff wurde meist auf den Höfen in die hinterste Ecke geblasen. Wir Kinder hielten uns natürlich am Kaffhaufen auf, um das Rohr mal zu drehen, oder mit Blätterwerk oder einer alten Kunstdüngertüte die Richtung zu ändern. Aber zwischendurch kam dann Herr Primke und jagte uns weg.


Feuer auf dem Hof Rellensmann
Dann war da das große Feuer auf dem Hof Rellensmann (heute Hilbich). Da war ich 4 Jahre alt, aber das hat sich im wahrsten Sinne des Wortes in mein Gedächtnis eingebrannt. Ich kann mich an einige Details noch sehr gut erinnern. Es war eine laue Sommernacht, die Fenster vom Schlafzimmer standen offen. Ich hatte noch kein eigenes Zimmer, deswegen schlief ich noch mit im Elternschlafzimmer. Plötzlich in der Nacht schrie unsere Nachbarin Frau Siekmeier: „Feuer, Feuer“. Meine Mutter sprang aus dem Bett, riss noch mit lautem Getöse einen Stuhl um und stürzte ans Fenster. Da konnte man von uns aus das Feuer sehen. Für mich als kleinen Dötz war das des Nachts sehr unheimlich. Mein Vater ist dann noch hingegangen um zu helfen. Aber viel ist wohl nach seinem Erzählen nicht mehr zu retten gewesen. Die Brandruine stand noch einige Zeit, wo wir uns als Kinder oft aufgehalten haben. Ich kann mich heute noch an diesen unheimlichen kalten Brandgeruch erinnern.


Die Molkerei in Blomberg
Die Bauern in Selbeck hatten natürlich auch Kühe. Die produzierte Milch musste deswegen zur Molkerei. Für Selbeck war Blomberg zuständig. (Die befand sich gegenüber vom heutigen Fahrradhändler Tippenhauer, wo jetzt die Straße von Istrup kommt). Jeden Morgen fuhr Bauer Niederhaus die Milch über Rote Kuhle und Hestrup nach Blomberg. Zuletzt ist noch unser gut bekannter und geschätzter Cord-Jürgen mit dem Deutz und einem Zweiachsanhänger und einem Einachsanhänger gefahren. Ende 1971 war diese Ära dann zu Ende, weil die Molkerei geschlossen wurde, einige Milchviehhalter schafften dann auch die Kühe ab, diejenigen, die noch weitermachten, mussten sich einen Tank mit Kühlung anschaffen. Man konnte wirklich Morgens die Uhr nach dem Geräusch vom Deutz stellen, pünktlich um 6:30 Uhr stand er an der Milchbank von Karasch und Pape.
Ich möchte hier mal kurz den Begriff „Milchbank“ erklären, die Älteren werden diese sogenannten Bänke noch kennen. Um die Arbeit von dem Fahrer zu erleichtern, denn der musste ja immer die schweren Milchkannen auf die Hänger wuppen, wurden die sogenannten Milchbänke an der heutigen Detmolder Straße gebaut. Diese hatten von der Fläche her die gleiche Höhe wie die Anhänger. So konnte der Fahrer die schweren gefüllten Milchkannen schnell aufladen und Mittags die leeren wieder entladen.
Um Verwechslungen in der Molkerei zu vermeiden, sowie wegen der Abrechnung, hatten die Kannen Kundennummern. Die Milchbänke waren für uns Kinder und später als Jugendliche immer ein beliebter Treffpunkt. Bis zur Dunkelheit haben wir da manchmal gesessen. Von den Größeren wurden spannende Sachen erzählt.


Schulzeit ab 1959
Dann kam die Schulzeit. 1959 wurde ich in die Selbecker Volksschule eingeschult. Es gab acht Klassen, aber nur einen Klassenraum. Als einziger Lehrer war zu der Zeit Fritz Diekjobst tätig. Es war noch ein alter Lehrer von echtem Schrot und Korn. Er war sehr streng, hat uns aber sehr viel beigebracht. Es gab hin und wieder auch mal was mit dem Haselnussstock. Legendär war seine Geige, wenn Musikunterricht war. Wenn was mit der Tonlage nicht klappte oder die Schüler waren unruhig, rastete er aus und schrie: „Ich schlag Euch gleich die Geige an den Kopf.“ Wenn Chor war, mußten die sogenannten Brummer irgendwelche Arbeiten bei ihm im Garten verrichten. Unkraut zupfen, Stachelbeeren pflücken, Rasen mähen, (aber nicht mit Motor) usw. Er hatte auch Bienen, welche sich natürlich manchmal durch unsere Anwesenheit gestört fühlten und Angriffslustig wurden.


Turnen wurde oben im zweiten Klassenraum gemacht. Im Sommer wurde Sport natürlich draussen betrieben. Sehr gut kann ich mich an die Sprunggrube erinnern. Da wurden von den älteren Schülern Rekordmeter gesprungen. Das lag allerdings daran, dass die Anlaufbahn und Sprunggrube Hanglage hatten. Bundesjugendspiele wurden im Herbst auf den angrenzenden Stoppelfeldern veranstaltet. Als Auto hatte Lehrer Diekjobst einen alten Goliath (Entsprang der Produktion von Borgward). Es war ein Zweitakter, welcher manchmal sehr schlecht ansprang. Dann mussten wir ihn mit anschieben, dann sprang er an und qualmte als Zweitakter fürchterlich. Mit diesem Auto holte er auch immer Filme (schwarz-weiss) von der Kreisbildstelle vom ehemaligen Kreis Lemgo in Brake. Die Filme waren für uns immer eine willkommene Abwechslung.


Sehr interessant und spannend waren die Versuche im Physikunterricht. Ach ja, im Winter musste es natürlich warm im Klassenraum sein. Da stand ein großer Kachelofen in der Ecke, welcher natürlich zeitlich angeheizt werden musste. Das machte zu meiner Zeit immer Erna Deppe morgens bereits um 5 Uhr.


Winter 1962/63
Wenn wir schon beim Winter sind: Der Winter 1962/63 ist sehr stark in meinem Gedächtnis geblieben. Es gab viel Schnee und knackige Kälte von Dezember bis März. Zuhause wurde mit Holz und Kohlen geheizt was das Zeug hielt. Salz auf der Hauptstraße gab es nicht, es wurde nur geschoben. Richtung Ehlert lag ein großer Schlackehaufen (Streugut) vom Ruhrgebiet. Dieses Streugut holte immer der alte Klare mit Schubkarre und streute die Ränder von der Straße ab. Auch die Anwohner streuten ihre Asche auf die Straße.


Der Friedhofsweg war komplett zugeweht, es war kein Durchkommen zum Friedhof. Dann gab es allerdings einen Sterbefall und irgendwie mußte man zum Friedhof kommen. Da wurde eine Planierraupe von Firma Schnittger aus Bega gebracht, welche dann alles freigeschoben hat. Für uns Kinder war es toll, als sich dann nach dem Freischieben senkrechte Wände gebildet hatten. Wir bauten Höhlen, Gänge und Sonstiges in diese Schneewand.
Ich kann mich auch noch an den mit Pferden bespannten Leichenwagen erinnern, womit die Beerdigungen von Zuhause zum Friedhof losgingen. Das eine Mal wurde ein Zieglervereinsmitglied zum Friedhof begleitet. Mit Fahne und Trauerflor dran. Dieser Trauerflor verfing sich im Geäst von Siekmeiers Birnenbaum, welcher noch Jahrelang dort hing. So meine Erinnerung.


Schulzeit in Barntrup
Noch einmal zur Schule: Nach 4 Jahren mussten wir die Schule wechseln, es ging nach Barntrup. Schulbusse gab es nicht, Köhne-Bus fuhr nur 3x am Tag und das zu ungünstigen Zeiten, um zur Schule zu kommen. Also fuhren wir mit dem Fahrrad, wer eine 3-Gang-Schaltung hatte, war damals glücklich dran. Einmal hatte es über Nacht so stark geschneit, das uns dann Else Brackmann mit dem 22er Hanomag zur Schule gefahren hat. Stehend hinten auf der Ackerschiene.


Nun wurden wir langsam älter, es gab ein bisschen Taschengeld. Sonntagnachmittags ging es zu Fuß nach Barntrup ins Kino. Sehr oft wurde „Fuzzy“ (schwarz-weiss Western) gespielt. Auf dem Rückweg haben wir die ersten Erfahrungen mit Zigaretten (Die Schachtel HB für 1,- DM aus dem Automaten) gemacht. Allerdings habe ich da ganz schlechte Erinnerungen dran. Es ging mir so schlecht, so dass ich bis heute nicht das Rauchen angefangen habe. Und dann kam die Konfirmation, was das bedeutete werden sicherlich auch Andere aus dem Dorf in Erinnerung haben.


Obwohl ich in Selbeck aufgewachsen bin, habe ich mich nie an Wacholder gewöhnen können. Es ging mir Pfingsten nach dem Baumrundbringen sehr, sehr schlecht, wo natürlich auch der Wachholder mit dran Schuld war. Dann morgens das gemeine und unvermeidliche von meiner Mutter. Anstatt mir einen Eimer zu bringen hielt sie mir eine geöffnete Wacholderflasche unter die Nase. Seitdem bin ich von Wacholder geheilt.


Jugendzeit
Und weiter ging es in der beginnenden Jugendzeit. Schwarz Moped fahren. Es fing mit einer NSU-Quickly an. Mit Tretpedalen und nur einem Sattel. Der Zweitaktmotor hatte ungefähr 1,5 PS und damit lief die Quickly ungefähr 40–50 km/h. Wir fuhren damit auf der Wiese oder auf dem Stoppelacker. Dann hatte einer von uns Jungens einen alten Motorroller, 125 ccm auch Zweitakt, organisiert. Es konnte eine Lambretta gewesen sein. Wir hatten allerdings aus Geldmangel wenig Zweitaktgemisch zur Verfügung. Erst wurde die Karre noch mit Benzin warm gefahren, dann wurde Heizöl mit Motoröl in den Tank geschüttet. Die Karre lief und qualmte fürchterlich. Wir sind damit bis zur Gaffel durch den Barntruper Wald gefahren, eine Qualmwolke hinter uns herziehend. Wenn uns da der ganz alte Förster Linneweber erwischt hätte, auweia.


Dann rückte langsam die 16 näher. Ich durfte seinerzeit den Führerschein Klasse 4 machen. Auch die anderen Kumpels fieberten dem entgegen. Mit diesem Führerschein durfte man Trecker bis 25 km/h , Moped und natürlich Kleinrafträder mit 50 ccm und großem Nummerschild fahren. Diese Biester hatten ungefähr 5,3 PS und machten spielend 80–90 km/h, wenn es gute Straßenverhältnisse waren, auch schon mal 100 km/h. Alles Zweitakter natürlich, Gemisch 1:25. In unseren Reihen hatten wir Zündapp, Hercules und Kreidler. Einen Ausflug im Herbst ´68 mit mehreren Karren zum Steinhuder Meer werde ich nicht vergessen. Wir waren ja mutig und durften mit diesen Maschinen sogar auf der Autobahn fahren. Es war schon etwas kalt, aber richtige Motorradbekleidung hatten wir nicht. Lange Unterhose und normale Stoffhose, Pullover und Parka und Halbschuhe. Unsere Eltern wussten natürlich nicht, wo wir hin waren. Es wurde schon schummrig, als wir in Steinhude an die Rückfahrt dachten. Hm, erstmal unseren Eltern Bescheid geben, dass es später wird. Hinein in eine Telefonzelle, 20 Pfennig rein, bei einem Kumpel zu Hause anrufen, die bereits Telefon hatten. „Sag mal unseren Eltern Bescheid, dass wir später kommen, wir sind am Steinhuder…..“ Klack, klack 20 Pfennig waren weg. Diejenige, die am Telefon war, hatte nichts verstanden und so konnte sie auch nicht Bescheid sagen. Zu allem Übel fiel bei zwei Karren auch noch das Licht aus, aber Gottseidank erst in Rinteln, als wir die Autobahn bereits verlassen hatten. So kamen wir sehr spät zu Hause an und unsere Eltern waren in heller Aufregung.


Kalter Krieg in den 1960ern
Was für Selbeck noch erwähnenswert ist, war das viele Militär im Dorf. Hauptsächlich in den 60er Jahren als der Kalte Krieg begann. Die Mehrzahl war britisches Militär, bei uns Kindern und auch bei den Erwachsenen waren das die Engländer oder Tommys. Auch Bundeswehr und Belgier waren mal da. Die Tommys hielten sich sehr viel im Hosel auf, wo wir Kinder dann auch waren. Die Soldaten waren uns gegenüber immer sehr freundlich. Wir bekamen immer Bonbons (Englische Drops) oder Schokolade aus Dosen, was die Tommys immer reichlich zur Verfügung hatten.

Bei den Bundeswehrsoldaten gab es nichts, als ich dann selber bei dem Haufen war, wusste ich warum, wir bekamen nichts. Das Einzige was wir zu der Zeit auf Englisch sagen konnten, war: „Have you sweets?“ und das Einzige was wir verstehen konnten war: „Have you a sister?“ Mit den schweren Chieftain und Centurion-Panzern fuhren und walzten die Briten alles kurz und klein, was sich denen in den Weg stellte. Es gab immer reichlich Manöverschäden, welche nachher über Deutsche Behörden bearbeitet und erstattet wurden.


Bundeswehr
Nun, dieses ist die Überleitung zu meiner eigenen Militär, bzw. Bundeswehrzeit, womit ich dann auch meine Erzählungen beenden möchte.
1969 begann ich im August eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Diese begann ich in Blomberg bei der KuLa, Lippische Stuhlindustrie, Kuhlmann & Lalk. (Wo sich heute Testlab von Phönix befindet.) 1970 mit 18 ging es zu viert zur Musterung zum Kreiswehrersatzamt nach Detmold. Ich hatte Tauglichkeitsgrad 1, somit standen mir 18 Monate Wehrdienstzeit bevor. Vor mir hatten natürlich etliche Jahrgangsältere aus Selbeck bereits ihren Wehrdienst abgeleistet. Also hieß es, da gehst und musst du auch hin. Ich habe bis Dato Niemanden in Selbeck gekannt, der Zivildienst abgeleistet hatte. Das kam für uns Selbecker einfach nicht in Frage. Meine Ausbildung hatte ich im Januar 1972 erfolgreich abgeschlossen und dann kam Mitte Februar der Einberufungsbescheid: „Fernmeldeausbildungskompanie 601“ in Flensburg, Dienstantritt 5.4.1972. Ich fiel aus allen Wolken, nix Augustdorf, Minden, Höxter oder wenigstens Raum Hannover, nein, 400,0 KM von Selbeck weg. Ich kannte bislang Flensburg nur über das Kraftfahrtbundesamt.


Während meiner 3 Monatigen Grundausbildung war zu der Zeit Helmut Schmidt Verteidigungsminister. Er verfügte im Juni, dass die Wehrdienstzeit von 18 Monaten auf 15 Monate verkürzt wurde. Wir machten ob dieser Nachricht natürlich Freudensprünge. Im Juli 1972 kam ich dann zu meiner Stammeinheit zur 2. Kompanie beim Fernmeldebataillon 620. Die Zwote war für den Richtfunk im nördlichen Schleswig-Holstein zuständig. Ich war Schreibstubenfuzzi und zusätzlich mit einem olivfarbenem VW-Käfer Cheffahrer. Ich habe bedingt durch diese Fahrerei natürlich in Flensburg und in der Umgebung über Kiel, Eckernförde, Schleswig bis zur Nordsee einiges gesehen und kennengelernt. Privat ging es des Öfteren mal kurz nach Dänemark rüber und natürlich in die Innenstadt von FL. Die Disko „Tropikana“ nicht zu vergessen. Wenn ich so zurückdenke, war die Zeit dort eigentlich doch ganz schön. Die Heimfahrten mit dem Auto oder mit der Bahn waren allerdings natürlich immer ganz schön stressig und langwierig. Als Dienstgrad habe ich es bis zum Obergefreiten gebracht. Trotz flehen und werben mit Verpflichtungsprämien vom Spiess (Kompaniefeldwebel) und die letzten 2 Monate noch ein weibliches Wesen, hielten mich nicht davon ab, nach Hause zurückzukehren. Der Drang nach Selbeck war stärker. Am 27.6.1973 war ich wieder in der Heimat. Heutzutage ist es für mich Pflicht, wenn wir in Urlaub nach Dänemark fahren, in Flensburg zu tanken und Pause dort zu machen. Und natürlich einmal an der alten Kaserne vorbei.


Fazit von diesem Erzählen:
Ich hatte eine tolle, wunderschöne und unbeschwerte Kindheit und Jugendzeit in Selbeck, welche ich nicht missen möchte.

Barntrup im März 2024
Walter Meier
PS.: Ich könnte allerdings noch etliches aus den wilden 70ern schreiben, das würde aber hier den Rahmen sprengen.

Vereinsfoto aus dem August 2023mit circa 70 aktiven Mitgliedern in Vereinsuniform und Fahnen.

Projekte aus den letzten 5 Jahren


Hier möchten wir euch einen kleinen Überblick über Projekte und
Arbeitseinsätze geben, die in den letzten Jahren realisiert wurden.

Der Ziegler- und Heimatverein Selbeck e.V. hat in den letzten Jahren zahlreiche Arbeitseinsätze und Projekte erfolgreich umgesetzt. Die Mitglieder haben sich mit großem Engagement und Einsatzbereitschaft für die Verschönerung und Erhaltung des Dorfes eingesetzt. Es wurden beispielsweise gemeinsame Aktionen zur Reinigung von öffentlichen Plätzen, Renovierung von historischen Gebäuden und Pflege von Grünanlagen durchgeführt. Durch die tatkräftige Unterstützung der Mitglieder konnten viele wichtige Vorhaben realisiert werden.
Die Vielfalt der Projekte spiegelt die breite Unterstützung und das Interesse der Mitglieder wider. Jeder einzelne Arbeitseinsatz hat dazu beigetragen, die Lebensqualität im Dorf zu verbessern. Ihr Einsatz ist ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des Gemeinschaftssinns und zur Förderung des Zusammenhalts. Durch ihre engagierte Arbeit haben sie gezeigt, dass sie stolz auf ihre Heimat sind und sich aktiv für ihre Belange einsetzen. Die Projekte des Ziegler- und Heimatvereins haben nicht nur das äußere Erscheinungsbild des Dorfes verbessert, sondern auch das Wir-Gefühl gestärkt.
Die Mitglieder haben gezeigt, dass sie gemeinsam Großes erreichen können, wenn sie an einem Strang ziehen. Ihr Einsatz ist ein inspirierendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement und gelebte Solidarität.
Der Ziegler- und Heimatverein Selbeck ist stolz auf das Erreichte und freut sich ungemein über das große Engagement der Mitglieder. Ihre Arbeit ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung und Pflege des Dorfes und verdient höchste Anerkennung.
Neben der Dacheindeckung der ZiSch waren auch die Errichtung einer Mitfahrbank an der Detmolder Straße, die Erneuerung der sanitären Anlagen der der Grillhütte im Schürenbusch oder auch das Aufstellen des Insektenhotels in der Oberen Trift Projekte, die in den letzten Jahren umgesetzt wurden.

„ZiSch“ – Dachsanierung der Ziegler-Scheune


Durch eine kurzfristige Zusage von Fördergeldern – mit der Bedingung, dass das Dach der Ziegler-Scheune „ZiSch“ noch im Jahr 2019 fertiggestellt werden muss – wurden zeitnah Gespräche mit allen Beteiligten geführt. Material musste besorgt, ein Gerüstbauer gefunden sowie die Mitglieder informiert werden. Nachdem alles bestellt und geplant war, wurde die Scheune ausgeräumt und durch einen Gerüstbauer ein Sicherheitsnetz gespannt. Auch das Gerüst rund um die Scheune wurde erreichtet. Am 08. November war es dann soweit. Nachmittags trafen sich ca. 20 Helfer um gemeinsam die Dachrinnen sowie die Dachziegel & Dachlatten zu entfernen.
Der Kraftakt stand dann am 09. & 10. November bevor. Am Samstag & Sonntag waren ebenfalls ca. 20-25 Helfer vor Ort um gemeinsam das offene Dach wieder dicht zu bekommen. Dachlatten wurden zugesägt, über das Gerüst nach oben gegeben und sachgerecht befestigt. Zeitgleich wurden neue Traufbretter angebracht und die Bretter für den Dachüberstand gestrichen. Auch die Unterspannbahn wurde an beiden Tagen angebracht. Alles ging Hand in Hand und es zeigte sich wieder einmal, dass Gemeinschaft und Zusammenarbeit in Selbeck wunderbar funktioniert. Jeder, der hatte, brachte Werkzeug und geeignete Hilfsmittel mit. Die Altersspanne der Helfer belief sich von 16 bis 70 Jahren. Natürlich durfte die Verpflegung und heißer Kaffee bei den frostigen Temperaturen nicht fehlen. Am Sonntagabend war es dann soweit: das Dach war wieder dicht. Innerhalb der darauffolgenden Wochen waren immer wieder Helfer damit beschäftigt, neue Dachrinnen, den Dachfirst und die letzten Dachpfannen anzubringen.
Den Abschluss fand das gesamte Projekt dann Mitte Dezember. Die Arbeiten wurden beendet.

Helfer stehen vor der eingerüsteten Scheune.

Sanitäre Anlagen an der Grillhütte


Im Frühjahr 2021 haben wir uns dazu entschlossen die sanitären Anlagen an der Selbecker Grillhütte grundlegend zu erneuern. Da es im Winter 2020/2021 kaum Veranstaltungen gab, bot sich diese Gelegenheit und so wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Durch viel Arbeitsleistung der Vereinsmitglieder, aber auch durch Sach- und Geldspenden konnten die Toilettenanlagen rundum erneuert werden.
Zunächst wurden die Damen- sowie Herrentoiletten komplett entkernt. Die Fliesen auf dem Fußboden und an den Wänden wurden entfernt sowie Waschbecken und Trennwände herausgenommen.
Wände wurden aufgestemmt, um Rohre und auch elektrische Leitungen zu entfernen.
Durch viel Fleiß der Vereinsmitglieder und unzählige Arbeitsstunden wurden dann neue Rohre verlegt, neue Leitungen eingezogen und die Wände und Decken mittels Rigipsplatten begradigt. Auch der Fußboden wurde begradigt. So konnten anschließend neue Fliesen aufgebracht werden. Neue Toiletten, Spülkästen sowie Waschbecken und sogar ein elektrischer Durchlauferhitzer für warmes Wasser sind ab sofort in den Räumen vorhanden.
Eine helle Beleuchtung und moderne Accessoires, wie Spiegel, Papierkorb oder ein Papiertuchhalter wurden installiert. Anschließend wurde das Projekt „Neue sanitäre Anlagen“ an der Selbecker Grillhütte abgeschlossen.
Das Ergebnis kann sich voll und ganz sehen lassen: Runderneuerte Toilettenanlagen für Damen und Herren mit heller moderner Optik und sogar Warmwasser (sehr sinnvoll besonders bei Veranstaltungen im Herbst und Winter, wie dem Obstwiesenfest oder dem Weihnachtsbaum-Schmücken). So können auch in den nächsten 40 Jahren diese Toiletten bei Veranstaltungen an der Grillhütte genutzt werden.

Neue Damentoiletten an der Grillhütte mit Deckenbeleuchtung

In Selbeck steht eine Mitfahrbank


Wie in Barntrup und in anderen Ortsteilen bereits vorhanden, wurde auch in Selbeck eine Mitfahrbank aufgestellt.
Seit Samstag den 16. Oktober 2021 steht auch in Selbeck eine sogenannte „Mitfahrbank“. So wie Sie auch in anderen Barntruper Ortsteilen zu finden ist – in markantem Blau, mit Hinweisschild & Papierkorb.
Mitglieder des Zieglervereins haben sich am Samstag den 16. Oktober getroffen und an der Detmolder Straße die Mitfahrbank aufgestellt. Diese wurde durch die Stadt Barntrup zur Verfügung gestellt.
Direkt neben dem Dorfplatz steht nun die blaue „Mitfahrbank“ inkl. Hinweisschild & passendem Papierkorb. Anschließend gab es Grillgut – gespendet von einem anonymen Spenderin. Ein Dank geht raus an an alle Helfer sowie den anonymen Spenderin.

Blaue Mitfahrbank mit Hinweisschild an der Detmolder Straße in Selbeck

In Selbeck steht ein Insektenhotel

Insektenhotel in der Oberen Trift in Selbeck


Im September 2022 haben einige Mitglieder des Ziegler- und Heimatverein Selbeck e.V. ein Insektenhotel gebaut und in der Oberen Trift aufgestellt.
Zunächst wurden Anker als Fundament gesetzt und mit Steinen sowie Kies umrandet. Anschließend wurde der Holz-Rahmen (mit einem Maß von ca. 2×2 m) gebaut und aufgestellt. Zum Schluss wurden die Felder mit vielen natürlichen Materialien bestückt, in dem sich Insekten wohlfühlen. Dazu zählen unter anderem Stroh, kleine Hölzer, Tannenzapfen, Holzwolle, Backsteine mit Löchern u.v.m.

Die Selbecker Sportgruppe


Mittwoch, 18:00h in Selbeck, 8–10 unerschrockene, aktive Herren jedweden Alters treffen sich zur Bewegungstherapie.


Im Winter wird das Können an der Tischtennisplatte zelebriert. Musste dies in der Vergangenheit noch in der ungeheizten Zieglerscheune stattfinden, konnten die Tischtennisplatten nebst Spielern nun ins Dorfgemeinschaftshaus umziehen. In leidenschaftlichen Diskussionen wird dem Doppelpartner regelmäßig erklärt, warum man selbst genau diesen Ball so spielen musste. Der Punkt geht in so einem Fall immer an den Gegner.
Besonders gerne gesehen sind die Angaben unseres Sportkameraden Michael, die viele Gegner vor unlösbare Aufgaben stellen. In den Pausen zwischen den Spielen werden selbstverständlich die zahlreichen Neuigkeiten aus dem eigenen Dorf und der großen weiten Welt ausgetauscht.
In der Sommerzeit wird das Geschehen dann auf den Selbecker Bolzplatz, die „Maulwurf-Arena“ verlagert. Die sportliche Glanzzeit mit Duellen gegen die Barntruper Altherren oder die Auswahl aus Sommersell sind zwar vorbei, dennoch wird noch mit Freude hinter das runde Leder getreten. Ob Fußballspiel, „hoch rein“ oder Fußballtennis, an Kreativität mangelt es uns nicht. Der Spaß steht dabei stets im Vordergrund, das Endergebnis heißt immer 4:4.
Die körperlichen Anstrengungen werden im Nachgang (und zwischendurch) mit reichlich isotonischen Getränken ausgeglichen, die auch den passiven Mitgliedern und Zuschauern schmecken.


Zum Ausklang des Jahres darf natürlich eine zünftige Weihnachtsfeier nicht fehlen.
Sollte dieser kleine Bericht Dein Interesse geweckt haben, dass schau doch mittwochs um 18:00h einfach mal vorbei!

Die Strickgruppe Selbeck


„Ich stricke gerade Socken.“
„Ich auch, wollen wir nicht mal zusammen mit ein paar anderen einen Strickabend veranstalten?“


Das war Neujahr 2011 beim Aufräumen nach einer Silvesterfeier. So begann es. Es wurde ein Termin für Ende Januar vereinbart und Hanne erklärte sich bereit, dass der Abend bei ihr zuhause stattfinden sollte.
Blöd nur, wenn man es sich nicht aufschreibt und völlig überraschend an einem Freitagabend dann plötzlich 5 Mädels mit Strickzeug vor der Tür stehen.
Aber egal, ein bisschen Platz gemacht, Sekt und Knabberzeug auf den Tisch und es wurden ein paar gesellige und kreative Stunden verbracht.


Seitdem ist die Gruppe ständig gewachsen und der harte Kern besteht nun aus: Hannelore Krause, Heidi Funke, Nicole Fischer, Angelika Piesk, Janina Deppe, Katrin Hütte, Jana Hütte, Elisabeth Winkelheide, Monika Rößer und Marion Schlue.
Einmal im Monat treffen sich die Mädels, noch in dem Wohnzimmer zuhause, klönen, stricken, essen leckere gesunde Kost (Gemüse und feinste Dips) und Rotkäppchen ist immer dabei.
Nun schmiedet die Gruppe
neue Pläne:
Mit der Fertigstellung des DGH wollen sie gerne noch weitere
Selbeckerinnen für die Gruppe begeistern und der Kreativität sollen dabei keine Grenzen gesetzt werden.
Es soll sich nicht nur auf Stricken konzentriert werden auch andere Handarbeiten wie Häkeln, Nähen, Keramik oder Plotter Arbeiten sind herzlich willkommen.
Das Ziel ist es jung und alt an einen Tisch zu bekommen und die Dorfgemeinschaft zu fördern. Es wird dann einmal im Monat einen festen Termin geben der in Kürze festgesetzt und dann auch rechtzeitig bekannt gegeben wird.

Die kleinste Umfrage der Welt


Die Befragung ist eine Methode vieler Wissenschaften und deren Forschungsrichtungen. Sie dient dazu, systematisch Informationen über Einstellungen, Meinungen, Wissen und Verhaltensweisen von Menschen zu gewinnen. Sie kann mündlich oder schriftlich (z. B. mittels Fragebogen), standardisiert oder frei erfolgen. […] Wikipedia

Warum lebst du gerne in Selbeck?

Tolle Dorfgemeinschaft, guter Zusammenhalt.
Der Zusammenhalt, das gute Miteinander…
Nette Leute mit Herz und Verstand.
Ich fühle mich hier sehr wohl.
Ich bin vor über 40 Jahren als Beutelipper sehr gut aufgenommen worden.
Generationsübergreifender Zusammenhalt im Dorf.
Weil der Zusammenhalt gut ist.
Weil es meine Heimat ist.
Gemeinschaft.
Freue mich immer auf Veranstaltungen.
Schönes Dorf, tolle Landschaft, nette Leute.
Man hat immer freundlich und hilfsbereite Menschen um sich und natürlich wegen meiner Familie.

Was ist dein Lieblingsort in Selbeck?


Wald um Selbeck herum – Der Wald – Mein Sofa im Wohnzimmer
Mein Garten – Überall dort wo ich mit Freunden und Bekannten zusammen sein kann – Osterfeuer – Der kleine Teich an der Hütte –
Der obere Abschnitt in der Untere Trift – Grillhütte – Mein Zuhause
Die Insel im Biotopteich. Auch wenn ich da seit Jahren nicht mehr drauf war. – Der Wald – Der eigene Garten

Was war das schönste Erlebnis auf einem Fest in Selbeck?


Die früheren Osterfeuer, (in den 80 Jahren) waren im Toll.
Auf meinem ersten Zieglerfest , „In einem Taxi nach Paris“ alle zusammen singen.
Als wir nach dem Ende eines Zieglerfestes vom Festwirt aus dem Zelt geworfen worden sind und dann bei einem Vereinsmitglied auf dem Boden weitergefeiert haben. Bombastisch!!!
Auf einem Fest wurde so viel getanzt, dass der Zeltboden durchgebrochen ist.
Da gibt es so viele, das sprengt den Rahmen
Zeugung meines Nachwuchses
1979, Der Tanzboden auf dem Festzelt wurde beim Tanzen in Schwingungen versetzt
Das erste Obstwiesenfest und das Gefühl, willkommen zu sein
Obstwiesenfest
ALLE feiern zusammen
Bei der Kutschfahrt zu Himmelfahrt vorn zu sitzen… wäre ich heute nochmal Kind, würde ich wieder fragen, ob ich dort sitzen darf.
Jedes Fest hatte ein schönes Erlebnis. Da ist es schwierig nur eines zu benennen.

Beschreibe Selbeck in einem Wort


Gemeinschaftsgefühl – Zuhause – Echt lebenswert! – Heimat – Tolle Dorfgemeinschaft – PERLE – Wohlfühloase – Lebenswürdig – Zusammenhalt – Dorfgemeinschaft – Heimat – ObstwiesenfestTucOsterfeuerZieglerfest

Typische Selbecker Sprüche


Einfach mal machen. – Wo ist die Wacholderflasche? Wo ist Pette, der hat das Sagen. Alle zusammen. – Wat geot uns dat jeot. – Herrlich , Ich bin begeistert, Nicht lang schnacken…Kopf in Nacken – Die 138 kommt aus Sommersell. – Früher …. als die Osterfeuer noch doppelt so groß waren. – Selbeck du schöne, du liegst am Waldesrand, du bist die Perle im ganzen Lipperland – Herzlich Willkommen! – Da fällt mir gerade nichts ein

Was mir sonst noch zu Selbeck einfällt

Sehr übersichtlich Ort.
Hier kennt man fast jeden.
Jeder grüsst einen, wenn man einen auf der Straße trifft.
Wer neu im Ort ist findet leicht Anschluss, wenn er es möchte.
Richtig schöne Feiern, tolle Gemeinschaft, wunderschöne Umgebung, liebe Menschen
In Selbeck wird jeder so akzeptiert wie er ist. Jeder kann, muss aber nicht mitmachen. Tolles Dorf mit vielfältigen Menschen.
Hilfsbereitschaft, Freunde, Natur, Ziegler- und Heimatverein, Dorfgemeinschaftshaus,
Lasst uns das Dorfgemeinschaftshaus zu einem Treffpunkt für alle Generationen im Dorf machen.
Die gute Gemeinschaft im Heimatverein,
Zusammenhalt der Selbecker Jugend.
Es ist immer eine Freude in Selbeck zu Besuch zu sein. Man fühlt sich immer herzlich Willkommen und es macht auch als „Auswärtiger“ sehr viel Spaß.
Es ist erstaunlich mit welchem Zusammenhalt das ganze Dorf große Projekte plant und umsetzt. Das DGH war hier sicher das absolute Meisterstück!
In Selbeck wird immer und überall zu jeder Gelegenheit viel Alkohol getrunken 😉
Einzigartige Dorfgemeinschaft (Osterfeuer Aufbau, nachdem es kurz vorher angezündet wurde)
Alt und jung gemeinsam.
Wunderbare Kindheit.
Brot von Ehlert.
Fischfest (vermisse ich sehr), na gut, vll eher das Abfischen davor 🙂
1Mai Wandertag inkl. Brötchen und Tappen.
Selbeck, du Schöne, du liegst am Waldesrand.
Viele einzigartige Menschen – Originale wie man sie sonst nirgends findet.
Es gibt kein schöneres Dorf, nirgends!!
Wacholder.

Die Selbecker Sterbekasse


Eine Selbecker Institution wird 100 Jahre.

Vor 100 Jahren waren „Sterbekassen“ in Dörfern und kleinen Städten nicht selten. Heute ist diese Form der bürgerlichen Selbsthilfe fast verschwunden. Aber nur fast, denn im Barntruper Ortsteil Selbeck gibt es sie immer noch und das nicht nur auf dem Papier. Ganz im Gegenteil: Die Selbecker „Sterbekasse“ hat mitgliedermäßig in den vergangenen Jahren deutlich zugelegt, was vor allem dem heutigen Vorsitzenden Otto Piesk und seinem Vorgänger Walter Lesemann zu verdanken ist.
Was viele nicht wissen, es gibt sie noch. Die kleinen dörflichen Sterbekassen. Die Selbecker Sterbekasse wurde 1924 als Zusammenschluss zur „Hülfe am Grab“ gegründet. In fein säuberlicher Sütterlinschrift ist zu lesen das jedes Mitglied bei einem Sterbefall eine Mark in die Kasse einzahlt. Das ermöglichte zur damaligen Zeit eine Auszahlung von 80,- DM an die Hinterbliebenen eines Verstorbenen. Das können wir dem Gründungsprotokoll von 1924 entnehmen. Gründungsmitglieder waren Oberlehrer Schäfertöns, Fritz Höltke und Wilhelm Domeier.
Diese 80,- Mark waren damals viel Geld, konnte man doch davon den Sarg bezahlen.
Zur Festigung der dörflichen Gemeinschaft und auch zum Erhalt alter dörflicher Traditionen wollen wir die Sterbekasse weiter Fortbestehen lassen. Dazu brauchen wir aber auch neue Mitglieder. Heute zahlen die Mitglieder bei einem Sterbefall 5,- Euro und den Hinterbliebenen werden 400,- Euro ausgezahlt.
Otto Piesk, Vorsitzender der Sterbekasse seit 2005: „Das ist natürlich nicht die Welt, aber es immerhin eine kleine Hilfe, insbesondere unter dem Aspekt, das von den Krankenkassen kein Sterbegeld mehr an die Angehörigen ausgezahlt wird.“

Liebe Selbecker*innen,
werdet Mitglied der Sterbekasse Selbeck. Es wäre schön, wenn wir diese Besonderheit dörflicher Geschichte auch noch den nächsten Generationen weitergeben könnten.
www.zieglerverein-selbeck.de/selbecker-sterbekasse/

Herzlichen Dank!

Die Mühe hat sich gelohnt und pünktlich zum Zieglerfest ist diese wunderbare Festschrift entstanden. Mit vielen Informationen zum Verein, mit lustigen Geschichten, mit vielen Bildern (und nicht zu vergessen) mit viel Herzblut engagierter Mitglieder.
Ohne diese Hilfe und das Zusammentragen der Informationen wäre diese Festschrift nicht möglich gewesen. Um zu vermeiden, dass bei der Dankesrede jemand vergessen wird (und das geht schneller als man denkt), möchten wir uns bei allen Mitgliedern und Helfern bedanken, die bei dieser Festschrift und bei der Organisation unseres Zieglerfestes mitgewirkt haben.
Ebenfalls geht ein Dankeschön an die vielen Unterstützer, die durch Ihre Werbeanzeigen die Festschrift ermöglicht haben.
Der Vorstand.